Kreis Paderborn/Kreis Höxter (r). Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) empfiehlt den evangelischen Kirchengemeinden, ab sofort und über die Weihnachtsfeiertage – voraussichtlich – bis zum 10. Januar 2021 auf alle Präsenzgottesdienste und andere kirchliche Versammlungen (in Gebäuden und unter freiem Himmel) zu verzichten. Hintergrund sind die sehr hohen Infektions- und Todeszahlen in der Corona-Pandemie und die von Bundesregierung und Landesregierungen getroffenen Entscheidungen, das öffentliche und auch private Leben in Deutschland sehr weitgehend einzuschränken. Den Kirchen ist aufgrund der Religionsfreiheit in Deutschland das Feiern von Gottesdiensten dennoch nicht untersagt worden. Die EKvW hält es angesichts der deutlich veränderten Lage für ein Gebot der Vernunft, auf Versammlungen von Menschen möglichst zu verzichten.
Superintendent Volker Neuhoff bittet die Gemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Paderborn, dieser Empfehlung der Landeskirche zum Verzicht auf Präsenzgottesdienste zu folgen. Sie sei nicht leicht auszusprechen und betrübe. „Aber es handelt sich weder um ein Verbot von anderen Gottesdienstformen noch von anderen Formen der Verkündigung“, so der Superintendent. „Weihnachten wird dieses Jahr anders als wir es kennen, aber die frohe Botschaft von Weihnachten, dass Gott den Menschen nahe kommt, bleibt und wird weitergesagt“, betont Neuhoff.
Der Grundgedanke in dieser Phase der Pandemie müsse – auch zu Weihnachten – lauten, keine Menschen in größerer Zahl zu versammeln, um sie und andere nicht zu gefährden. „Es geht darum, Kontakte noch mehr zu reduzieren – noch mehr, als mit unseren bisherigen guten und erfolgreichen Schutzkonzepten geschehen ist“, erklärt Neuhoff auch mit Blick auf die Berichte aus den Krankenhäusern. „Mich erschrecken die steigenden Zahlen von Infizierten, Schwerkranken und Gestorbenen. Ich ahne die Belastungen des medizinischen und pflegenden Personals, auch der Angehörigen. Viele Menschen manchen sich Sorgen, sich selbst oder andere anzustecken.“
Der Superintendent dankt ausdrücklich allen, die seit vielen Wochen sehr engagiert und umsichtig Gottesdienste vorbereitet haben. Die Umsetzung der Empfehlung der Landeskirche bringe jetzt Planungssicherheit. Ansonsten hätte bei steigenden Inzidenzzahlen noch bis Heiligabend die Gefahr einer kurzfristigen Absage bestanden. Die Woche bis Heiligabend biete die Möglichkeit, über die längst in Betracht gezogenen Alternativangebote zu informieren. Er ruft die Kirchengemeinden auf, wieder auf die im Laufe des Jahres eingesetzten digitalen Angebote, wie zum Beispiel Gottesdienste im Internet und Andachten als Podcasts, zu setzen. Auch sei inzwischen die Wäscheleine vor der Kirche mit gedruckten Predigten, Liedern und Texten zum beliebten Angebot geworden. Eine Übersicht über die weihnachtlichen Verkündigungsangebote gibt es auf den Internetseiten des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn (www.kirchenkreis-paderborn.de) und der westfälischen Landeskirche (www.evangelisch-in-westfalen.de). Darüber hinaus können Gottesdienste im Fernsehen und im Rundfunk mitgefeiert werden.
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