Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

Essenziell

Diese Cookies sind für den Betrieb der Seite unbedingt notwendig und ermöglichen beispielsweise sicherheitsrelevante Funktionalitäten.

Statistik

Um unser Angebot und unsere Webseite weiter zu verbessern, erfassen wir anonymisierte Daten für Statistiken und Analysen. Mithilfe dieser Cookies können wir beispielsweise die Besucherzahlen und den Effekt bestimmter Seiten unseres Web-Auftritts ermitteln und unsere Inhalte optimieren.

Komfort

Wir nutzen diese Cookies, um Ihnen die Bedienung der Seite zu erleichtern.

Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
Anzeige
Anzeige

Kreis Höxter (red). Der Krieg in der Ukraine ist in den Medien allgegenwärtig: Bilder von fliehenden Frauen und Kindern, von Bombenangriffen und zerstörten Städten lassen wohl jeden hilf- und fassungslos, manchmal auch ängstlich zurück. In solchen Situationen fragen sich Eltern auch im Kreis Höxter oft, wie ihre Kinder mit diesen Bildern und Informationen umgehen und ob und wie sie ihnen dabei helfen können. In den letzten zwei Jahren war es noch die Pandemie mit Lockdowns, Masken und fehlendem Schulalltag, die Eltern vor Herausforderungen stellte und psychische Belastungen bei Kindern und Jugendlichen zwischen elf und 17 Jahren mit sich brachten. Dies ergab die COPSY-Studie des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf. Zwar hat sich die Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen im Herbst 2021 wieder etwas verbessert, jedoch fühlen sich auch zwei Jahre nach Pandemiebeginn mehr als ein Drittel der Kinder und Jugendlichen belastet. "Die Hauptaufgabe von Eltern ist es, Sicherheit und Geborgenheit für Kinder auch in unruhigen Zeiten herzustellen. Dazu ist es wichtig, dass sie auch für ihre eigene seelische Stabilität sorgen", sagt Ludger Düchting, Spezialist für psychosoziale Gesundheit bei der AOK NordWest.

Durch die diverse Mediennutzung nehmen auch Kinder und Jugendliche manchmal viel mehr der Kriegs- und Fluchtnachrichten auf, als Eltern glauben. Sie bekommen außerdem Gespräche mit, spüren die Anspannung der Eltern, oder es sind Verwandte oder Freunde betroffen. Es ist wichtig, die Ängste der Kinder nicht abzuwiegeln, sondern nachzufragen, was dem Kind Sorgen bereitet. Aus einer AOK-Familienstudie geht hervor, dass es für Kinder wichtig ist, dass sich ihre Eltern mit ihnen mindestens fünf Minuten am Tag intensiv beschäftigen, also ihnen die volle Aufmerksamkeit schenken. Die Erwachsenen sollten daher selbst in einer Verfassung sein, in der sie Orientierung, Ruhe und Zuversicht geben können. Eine entspannte Atmosphäre ohne Ablenkung ist hilfreich. Wenn Kinder Ängste zeigen oder äußern, können diese nicht immer durch Gespräche gelöst werden. Die Grundkonstitution und das momentane emotionale Bedürfnis des Kindes spielen eine Rolle. „Wichtig ist auch, nicht auf dem Thema zu beharren und zu akzeptieren, wenn das Kind im Moment nicht weiter darüber sprechen möchte", so Düchting. Vor allem kleine Kinder wechseln - aus Selbstschutz - manchmal spontan das Thema.

Je nach Alter ordnen Kinder die Themen unterschiedlich ein. Daher ist eine alters-gerechte Ansprache notwendig. Kindergartenkinder reagieren beispielsweise oft sehr emotional und ängstlich. Hier können Eltern Trost und Sicherheit vermitteln, indem sie zum Beispiel in Bezug auf den Krieg in der Ukraine erklären, dass geholfen wird und Flüchtlinge von anderen Menschen aufgenommen werden. Kinder im Schulalter beschäftigen sich häufig schon mit dem Hintergrund eines Krieges. Einige Kinder drücken sich vielleicht anders aus und malen ein Bild dazu oder schreiben eine Geschichte und verarbeiten so ihre Gefühle. Auch das kann ein guter Anlass sein, mit dem Kind ins Gespräch zu kommen.

Mit Teenagern wiederum ist eine Diskussion über Ethik und Politik möglich und sinnvoll. Dabei ist es wichtig, zu lernen, dass ein Krieg auch in den Medien und um Informationen geführt wird. Eltern müssen bei diesen Gesprächen ihre eigenen Ängste nicht verstecken, sollten sie aber nicht auf ihre Kinder übertragen. Für Kinder ist es hilfreich zu sehen, wie ihre Eltern Ängste bewältigen. Im Hier und Jetzt bleiben, sich nur einmal am Tag in den Medien informieren, Sport und Bewegung zum Stressabbau, sich vor endlosen Katastrophenfantasien zu schützen, aktiv zu werden - all das kann Eltern helfen, eigene Ängste nicht eskalieren zu lassen. „Für sich selbst sorgen, heißt manchmal auch, dass Eltern für sich selbst Entlastung und Hilfe holen müssen - um dann ihren Kindern helfen zu können“, rät Düchting.

Es sollte auch nicht vergessen werden, dass Belastendes und Bedrückendes nicht den gesamten Raum in der Familie einnimmt. Es darf gelacht werden und Kinder dürfen Kind bleiben – auch wenn an einem anderen Ort ein furchtbarer Krieg ist.

Unter www.jugendnotmail.de finden belastete Kinder und Jugendliche online professionelle Unterstützung, die die AOK als Kooperationspartner unterstützt. Hier kann kostenlos rund um die Uhr um Rat gefragt werden zu verschiedensten Themen, die Kinder und Jugendliche bewegen. Weitere Hilfsinformationen finden Eltern und Jugendliche auch unter der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung www.bke.de oder der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter www.bzga.de.

Foto: AOK/hfr

Anzeige
commercial-eckfeld https://commercial.meine-onlinezeitung.de/images/Platzhalter_WIN_Prinzip/WIN_Premium_Eckfeld.gif#joomlaImage://local-images/Platzhalter_WIN_Prinzip/WIN_Premium_Eckfeld.gif?width=295&height=255