Höxter (TKu). Weihnachten im Krankenhaus – das ist besonders für Kinder nicht schön. Die Aktion Löwenmama möchte ihnen und ihren Geschwistern eine Freude bereiten. Am vergangenen Heiligabend war Initiatorin Susanne Saage aus Sommersell von der Aktion Löwenmama im St. Krankenhaus Höxter zu Gast und hatte zwei große Gepäckwagen voller Geschenke mit dabei, um sie an die Kinder auf den Stationen 1.1. und 1.2 und dessen Geschwister zu verteilen.

Unterstützung erhielt Löwenmama Susanne Saage aber nicht nur von ihrem Sohn Moritz, sondern auch von der Freiwilligen Feuerwehr aus Brenkhausen. Die Jungs vom Vorstand der Brenkhäuser Feuerwehr waren unter der Leitung von Löschgruppenführer Sebastian Ritter und dem Fördervereinsvorsitzenden Tim Drüke damit beschäftigt, die Geschenke auszupacken und aufzubauen. Weil der Norovirus grassiert, waren einige Kinder isoliert untergebracht.

Die anderen Kinder durften aus dem selben Grund nur nacheinander zum Tannenbaum, um sich von den Geschenken etwas auszusuchen - darunter auch der zweijährige Magnus, Jade (4), Jonas (4) und Isabella (11). Die elfjährige Isabella aus Angola ist nur vorübergehend in Deutschland, weil sie im St. Ansgar-Krankenhaus operiert wurde. Sie stammt aus einem Krisengebiet, wo die medizinische Versorgung nur sehr dürftig ist. Ein Beinbruch macht ihr zu schaffen, den sie im Alter von zwei Jahren erlitten hat und wodurch Fehlstellungen zurückgeblieben sind. Von Löwenmama Susanne Saage gab es für sie mehr als nur die gewünschte Barbiepuppe und weitere Geschenke, sie schenkte dem Mädchen, das sich alleine ohne Eltern oder andere Bezugspersonen in Deutschland befindet, vor allem Liebe und viel viel Herzenswärme. Kinder mit lebensgefährlichen Erkrankungen befanden sich diesmal zum Glück nicht im Höxteraner Krankenhaus. Anders der Fall sei dies in den großen Kliniken in Göttingen oder Hannover, meint Susanne Saage. In diesen Kliniken war die Löwenmama während der Adventssonntage auch im Einsatz.

Bis zum vierten Januar ist sie persönlich täglich unterwegs, um die Kinder in den Kliniken von ihrer Erkrankung abzulenken. Ab dem 24. Dezember und bis zum vierten Januar geht es noch in die Kliniken Leipzig, Berlin, Magdeburg, Bonn, Osnabrück, Datteln, Erfurt und Chemnitz. Dazwischen feiere sie Weihnachten und Silvester und gehe auch noch zur Arbeit, sagt Susanne Saage. Im Krankenhaus Höxter werden die Geschenke auch noch für die Kinder ausreichen, die ihren Aufenthalt noch vor sich haben. Die Feuerwehrleute kamen jedoch auch nicht ohne leere Hände auf die Kinderstation. Sie hatten für jedes Kind noch einen kleinen Grisu-Feuerwehrdrachen dabei.

Der vierjährige Jonas aus Eschershausen durfte als Einziger im großen Feuerwehrauto sitzen und die Ausrüstung bestaunen, da sein Krankenhausaufenthalt fast beendet war. Alle anderen Kinder durften die Krankenstation aufgrund ihrer akuten Erkrankungen jedoch nicht verlassen. Für seine Spielzeugsammlung erhielt Jonas ein großes Feuerwehr-Spielzeugauto geschenkt. Susanne Saage ist allen Spendern, Sponsoren und Unterstützern unendlich dankbar wie sie sagt. Ohne sie alle wäre die Aktion undenkbar, wie sie sagt. Als Beispiel eines Unterstützers nannte sie ein regionales Unternehmen, das insgesamt 25 Tonies-Audioboxen im Wert von je 80 Euro gesponsert hat. Die große Unterstützung und die Freude der kleinen Patienten geben ihr den Mut, die Aktion jedes Jahr aufs Neue fortzuführen, auch wenn ihr eigenes Weihnachtsfest darunter leidet. Das größte Weihnachtsgeschenk sei immer noch die Genesung ihres Sohnes Moritz, der als Kleinkind an Blutkrebs erkrankt war, was die Initialzündung für die Aktion Löwenmama gewesen ist.

Fotos: Thomas Kube