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Montag, 25. November 2024 Mediadaten
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Konzert und Lesung mit Aeham Ahmad, Charlotte Pilch, Pia Nolte und Marie Stehr (von links)

Steinheim (red). Aeham Ahmad, ein palästinensisch-syrischer Pianist, gab am 6. Dezember 2023 ein Konzert in der Aula des Schulzentrums Steinheim. Seit 2015 lebt er in Deutschland und mittlerweile im Kreis Höxter. Er spielte selbstgeschriebene Stücke am Klavier, in denen auch bekannte Motive aus klassischen Stücken wie „Die Gedanken sind frei“ und „Freude schöner Götterfunken“ anklangen, und unter anderem Beethovens „Für Elise“. Dabei forderte er das Publikum, Schülerinnen und Schüler von den Jahrgängen 5-Q2, auch zum Mitsingen auf und sang zusammen mit der ganzen Schulgemeinde. Zwischendurch lasen Pia Nolte, Charlotte Pilch und Marie Stehr (Q1) Passagen aus Aeham Ahmads Biografie „Und die Vögel werden singen. Ich, der Pianist aus den Trümmern“ mit ergreifenden Erlebnissen vor. Danach kam er mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch, als diese ihm Fragen stellen konnten. Sie fragten auch sehr Persönliches und waren mit der Zeit gar nicht mehr zu bremsen. Die erste Frage war sofort die Bitte nach einer Zugabe, die Aeham Ahmad gern erfüllte. Außerdem bat jemand auch um ein Duett mit dem Musiklehrer Dirk Brödling, mit welchem Aeham Ahmad abschließend gemeinsam am Flügel spielte. Auf seiner Homepage erfährt man seine bisherige Lebensgeschichte: „Aeham Ahmad wuchs als palästinensischer Flüchtling im syrischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus auf. Seit seinem fünften Lebensjahr lernte er Klavier spielen, zunächst im Konservatorium in Damaskus, von 2006 bis 2011 studierte er an der musikalischen Fakultät der Baath-Universität in Homs. Yarmouk war seit 2013 von verschiedenen Parteien des Bürgerkriegs umkämpft. Im Laufe von Kriegshandlungen, Belagerung und Hunger dezimierte sich die Einwohnerzahl von vorher 150.000 auf 16.000 Menschen im Jahr 2015. Während dieser Zeit transportierte er sein Klavier auf einem Anhänger oder Pick-Up und trat auf Straßen und öffentlichen Plätzen auf. Videos von diesen Auftritten, häufig vor allem mit Kindern als Publikum, wurden in sozialen Netzwerken geteilt und seine Geschichte erfuhr international Medienberichterstattung.

Nachdem das Flüchtlingslager im April 2015 von den Kämpfern des „Islamischen Staates“ eingenommen worden war, zerstörten diese bei einer Kontrolle sein Klavier. In dieser Situation entschied er sich, seine Heimat zu verlassen. Am 2. August floh er aus Yarmouk und kam über Izmir, Lesbos und die Balkanroute im September 2015 nach Deutschland. 2015 erhielt er in Bonn den erstmals verliehenen „Internationalen Beethovenpreis für Menschenrechte, Frieden, Freiheit, Armutsbekämpfung und Inklusion“. Erste Auftritte in Deutschland hatte er bei einem Konzert für Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer in München im Oktober 2015 sowie einem Benefizkonzert zugunsten der Bochumer Flüchtlingshilfe zusammen mit den Bochumer Symphonikern. Seitdem hat er viele Konzerte in ganz Europa und in Japan gespielt.“

Foto: Michael Volmer

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