Blomberg (red). Seit April 2023 ruhte der Landesleistungsstützpunkt Lemgo/ Blomberg auf unbestimmte Zeit. Durch die aufkommenden Berichterstattungen des Spiegels im Kontext zu psychischer und physischer Gewalt legte die Leitungsebene Leistungssport NRW den in Blomberg verankerten Landesleistungsstützpunkt „auf Eis“. Seit den aufkommenden Vorwürfen befand sich die HSG Blomberg-Lippe in einem umfassenden Aufarbeitungsprozess, um Strukturen zu überprüfen und den Rahmen für die künftige Zusammenarbeit bzw. das Vereinsleben (neu) zu gestalten.
2023 wurde eine Arbeitsgruppe für die Erarbeitung eines „Präventions- und Interventionskonzept“ unter der Führung von Franziska Rautauoma, bestehend aus der Akademieleitung Nina Lohmann, dem Jugendkoordinator Timon Döring, dem Präsidiumsmitglied Wilhelm Schröder und dem Beiratsmitglied Günter Vogt gebildet und ein umfassender Prozess der Aufarbeitung und Weiterentwicklung gestartet. Im Rahmen diverser Veranstaltungen unter Hinzunahme des Kreissportbundes Lippe und des Landessportbundes NRW wurden u.a. Sensibilisierungsveranstaltungen, eine Risikoanalyse und diverse Sitzungen zur Erarbeitung des Präventionskonzeptes durchgeführt. Unterstützung bekam die HSG dabei auch vom Kooperationspartner SOS Kinderdorf in Lippe. Immer wieder aufkommende Auflagen der Leitungsebene Leistungssport sorgten in diesem umfassenden, intensiven und langwierigen Prozess fortlaufend für eine stetige Veränderung der Situation, dem sich die Beteiligten anpassen mussten.
Nach insgesamt 17 Monaten umfassender, detaillierter und zielstrebiger Arbeit konnte nun ein fertiges und finales Schutzkonzept mit vielen bereits umgesetzten Maßnahmen beim LSB und der Leitungsebene Leistungssport vorgelegt werden. Das finale Konzept wurde mit der Sitzung am 26.09.2024 durch die Leitungsebene Leistungssport freigegeben und der „ruhende Stützpunktstatus“ mit sofortiger Wirkung aufgehoben, somit wurde der Landesleistungsstützpunkt „reaktiviert“. Wie sehr der HSG dieses Projekt am Herzen lag, verdeutlicht Franziska Rautauoma: „Die Erstellung des Schutzkonzepts und die Analyse der dazugehörigen Rahmenbedingungen war ein intensiver Prozess, aber auch eine Herzensangelegenheit. Umso glücklicher sind wir nun, dass die Arbeit erste Früchte trägt und wir ein umfangreiches Schutzkonzept finalisieren konnten. Mit der Entscheidung der Leitungsebene wurden unsere umfangreichen Bemühungen gewürdigt und das Konzept validiert. Nun wird es wichtig sein, dies allen Beteiligten nahezulegen und es mit Leben zu füllen bzw. im Vereinsleben umzusetzen, aber auch fortwährend bedarfsgerecht zu überprüfen bzw. anzupassen.“ Auch Jan-Henning Himborn, Geschäftsführer der HSG, sieht in dieser Nachricht die positiven Aspekte: „Ich freue mich sehr, dass wir diesen Status als Landesleistungsstützpunkt wieder erlangt haben. Gerade für unsere Jugendarbeit und die Weiterentwicklung des Vereins, ist das eine gute Nachricht, sowie eine erneut positive Auszeichnung. Die hineingesteckte Arbeit hat sich gelohnt.“ Jugendkoordinator Timon Döring verdeutlicht, die konstruktive und zielstrebige Vorgehensweise, sodass sich die Spielerinnen in einem guten Klima und einer sicheren Umgebung sportlich und menschlich entwickeln können. Zudem ist der Döring „unfassbar froh darüber, dass wir so viele Veränderungen vorantreiben konnten und der LlStp wieder reaktiviert wurde. Es liegt an uns, die bereits umgesetzten Maßnahmen weiter mit Leben zu füllen und mit einem guten Beispiel voranzugehen. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die uns bei der Erarbeitung unterstützt und mitgeholfen haben. Die Reaktivierung ist ein gutes Zeichen für die Rahmenbedingungen hier in Blomberg und ein guter Start für die Zukunft der HSG Blomberg-Lippe.“
Das entstandene und geprüfte HSG-Schutzkonzept wird in Kürze veröffentlicht und allen Beteiligten in der HSG zur Verfügung gestellt.
Foto: Matthias Wieking